Aufgewachsen nahe am Bodensee habe ich dort während meiner Landswirtschaftslehre Ende der 1960 er Jahre meine ersten Erfahrungen im Obstbau gesammelt und gleichzeitig auch den Niedergang einer in dieser Region ehemals verbreiteten, blühenden Hochstamm-Obstbaukultur hautnah miterlebt.
Später, nach Studium der Landschaftsplanung, habe ich mich – parallel zu meiner Arbeit als selbständiger Landschaftsplaner – ab Ende der 1980er Jahre in Kassel dem Obstbau in Theorie und Praxis wieder angenähert.
Ein Schwerpunkt der Arbeit in meinem Planungsbüro sind Bäume, d.h. ich plane Pflanzungen, erstelle Pflegepläne, bin zeitweise als Baumkontrolleur und Baumgutachter tätig. Vor allem auf der theoretischen Ebene, aber auch im Hinblick auf den „Zugang“ zu den Bäumen, gibt es hier viele Verbindungen zu den Obstbäumen. Neben dem Büro führe ich einen kleinen Gartenbaubetrieb, pflege und schneide ich Obstbäume vor allem für eine größere Zahl von Privatkunden in Hausgärten, aber auch immer wieder in Kooperationen mit Kollegen und Kolleginnen auf Obstwiesen in der Landschaft.
Seit deren „Gründung“ Anfang 2009 bin ich Mitglied der AG Obstgehölzpflege im Pomologenverein, schätze und fördere in diesem Rahmen den vielfältigen, offenen, von theoretischem Wissen, viel praktischer Erfahrung und großem Enthusiasmus getragenen Austausch unter Kollegen und Kolleginnen.
In eigenen Obstbaumschnitt-Kursen und als Kursleiter der Ausbildung ist es mir wichtig, neben einem fundierten Grundlagenwissen und soliden praktischen Fähigkeiten ein Verständnis für „den Baum“ in seinem Lebenszusammenhang am jeweiligen Standort und eine Lust am genauen Hinschauen und eigenen Ausprobieren zu vermitteln. Auch 30 Jahre nach Abschluss meines formalen Studiums und seither andauender intensiver Beschäftigung mit Bäumen (und allem was da dazugehört) bin ich weiter am lernen, Erfahrungen sammeln, noch immer neugierig – und immer wieder aufs Neue überrascht und angeregt.