Streuobstwiesen haben mich bereits als Kind wohl unbewusst aber emotional nachhaltig geprägt. Mein Opa Fritz stammte von einem Bauernhof im Schwarzwald und die alten Kirschbäume fand ich zum Klettern und Naschen ebenso spannend wie die Beobachtung, dass Opa Fritz oft in einem kleinen Schuppen verschwand, aus dem es dann ordentlich zu rauchen anfing und Tante Maria daraufhin sagte: „Der Opa Fritz brennt.“ – Kirschwasser, wie ich dann lernte.
Beruflich hat es mich nach meinem Sportwissenschaft-Studium an der Sporthochschule Köln erst einmal in eine ganz andere Richtung und quer durch die Welt gezogen. Erst 2015 habe ich wieder in Deutschland, genauer im Windecker Ländchen/NRW, Wurzeln geschlagen und lebe dort mit meinem Mann in einem Haus mit Natur- und Selbstversorgergarten, Hühnern, Schafen und zwei Hunden.
Neben unserem Haus stand schon bei Kauf ein ungepflegter alter Apfelbaum, der geschnitten werden wollte, daher besuchte ich eine einjährige Obstbaumwart-Ausbildung. Meine Leidenschaft war geweckt. Schnell merkte ich jedoch, dass ich mit dieser ersten Ausbildung nur an der Oberfläche der Welt der Obstgehölze gekratzt hatte hatte, welche mich in Komplexität und Vielfalt nun vollends faszinierte.
Darum bildete ich mich weiter aus und lernte auf diesem Weg eine ganz besonders wertvolle Gemeinschaft von Menschen kennen, die sich in der AG Obstgehölzpflege organisieren und von und mit denen ich seitdem kontinuierlich dazulernen darf – nun auch als Teamerin innerhalb dieser Ausbildung.
Für die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis pflege ich (mit Unterstützung) ca. 1.900 Alt- und Jungbäume. Neben der Obstbaumpflege interessiert mich die Weiterverarbeitung und Vermarktung von Streuobst sehr und ich beschäftige mich derzeit intensiv mit dem Thema der Inwertsetzung von Streuobst(-wiesen).